Die historische Strebel-Orgel (1913)
der Pfarrkirche St. Paul in Nürnberg
Amf
3. August 1903 wurde der neue Nürnberger Rangierbahnhof in
Betrieb genommen, der sich bis dahin an den Rampen in der Nähe
des Hauptbahnhofs befunden hatte und südwestlich des Dutzendteichs
mitten im Lorenzer Reichswald als moderner Gefällebahnhof
neu errichtet worden war. Da nun etwa 1500 Beschäftigte zeitaufwändig
zwischen den Wohnungen in der Stadt und dem neuen Arbeitsplatz
hin- und herpendeln mussten, kam es 1907 durch den Eisenbahner,
Gewerkschafter und engagierten Sozialpolitiker Matthäus Hermann
zur Gründung einer Baugenossenschaft, die 1908 nach einem
Modell von Dr. Julius Gröschel mit der Errichtung von Wohnanlagen
begann. Gröschel verband in seinen Entwürfen die Idee
einer Gartenstadt nach englischem Vorbild mit dem romantischen
Städtebaukonzept des österreichischen Architekten Camillo
Sitte (1843-1903), der sich - ausgehend vom Ideal mittelalterlicher
Ortschaften - intensiv mit der ästhetischen Planung von Städten
in unregelmäßigen Strukturen beschäftigte und
als „Wiederbegründer der Stadtbaukunst“ gilt.
Auf
einem 14 Hektar großen Areal entstand so - umrahmt von Gleisanlagen
- eine malerische Eisenbahnersiedlung mit zwei Kirchen im Zentrum,
an die sich nach Art eines altfränkischen Marktfleckens kurze,
meist gekrümmt verlaufende Straßen sowie in asymmetrisch
aufgelockerter Bauweise verschieden hohe und trotz aller Einheitlichkeit
architektonisch jeweils verschieden gestaltete Wohnhäuser
samt dazugehörenden Gärten anschlossen. Der neue Stadtteil
Rangierbahnhof erhielt im Laufe der Zeit mit allen notwendigen
Läden und einigen Kleinbetrieben eine intakte Infrastruktur:
ein kleines, vollkommen eigenständiges Städtchen, das
1959 bis 1966 zwar um eine ebenfalls geschlossen geplante Neubausiedlung
- die Parkwohnanlage Zollhaus - erweitert wurde, nach wie vor
aber nur über eine einzige Zufahrtsstraße erreichbar
ist und heute - an das Dorf von Asterix und Obelix erinnernd -
wie eine Insel mitten in der Großstadt erscheint.
Kirchen
gehörten von Anfang an zum Bebauungsplan der Eisenbahnverwaltung,
die der katholischen und evangelischen Gemeinde kostenlos Grundstücke
zur Verfügung stellte und auch die Kosten für Projektierung
und Bauleitung beider Gotteshäuser übernahm. Ziel war,
dass beide Bauten architektonisch so verschieden wie möglich
sein und dennoch miteinander harmonieren sollten.
Die
Protestanten am Rangierbahnhof waren damals seelsorgerlich der
etwa eine Gehstunde entfernten Pfarre St. Peter unterstellt, durften
jedoch ihre Gottesdienste ab September 1907 im Saal eines Wohn-
und Verwaltungsgebäudes der Königlichen Eisenbahndirektion
abhalten. Wenig später konstituierte sich am 31. Oktober
(Reformationstag) 1907 der Protestantische Kirchenbauverein Nürnberg-Rangierbahnhof,
dessen Ziel die Errichtung einer imposanten dreiteiligen Kirchenburg
war, die aus einer 600 Sitzplätze umfassenden Predigtkirche
mit Emporen, einem großen Pfarrhaus und einem beide Bauwerke
verbindenden Pfarr- bzw. Konfirmandensaal bestehen sollte. Mit
Planung und Bauleitung wurde der Bahn-Architekt und spätere
königliche Oberbauinspektor Albert Lehr betraut, der zum
ersten und einzigen Mal in seiner Berufslaufbahn einen Sakralraum
auszuführen hatte. Da für die katholische Kirche ein
Turm geplant war, wollte Lehr die evangelische Kirche als Zentralbau
mit Dachreiter ohne Turm konzipieren, was jedoch auf erbitterten
Widerstand der Mitglieder des Kirchenbauvereins stieß. Lehr
kam schließlich trotz budgetärer Enge auf die Idee,
der evangelischen Kirche zwei Türme zu geben und bemühte
sich in seinen Planungen, durch bestmögliche Raumnutzung
die veranschlagte Bausumme von 145.000 Reichsmark nicht zu überschreiten.
Für die Orgel sah er deshalb die für Bayern unübliche
Aufstellung in einer Emporennische über dem Altar im Angesicht
der Gemeinde vor, um auf der rückwärtigen Galerie Platz
für Sitzbänke zu gewinnen. Am 31. März 1911 billigte
der Kirchenbauverein Lehrs Konzept, gleichzeitig wurde einstimmig
beschlossen, die neue Kirche dem Hl. Paulus zu widmen. Mit diesem
Namen wollte man auch äußerlich den geschichtlichen
Zusammenhang zur Muttergemeinde St. Peter wahren, deren Kirche
einst nach beiden Aposteln, Petrus und Paulus, benannt war.
Mit
Musik von beiden Türmen, einem Festzug durch die geschmückten
Straßen der Siedlung, einem Festgottesdienst und einem Konzert
folgte schließlich am 7. September 1913 die festliche Weihe
der einzigen Jugendstilkirche Nürnbergs.
Die
den Bau der Orgel betreffenden Dokumente des Pfarrarchivs geben
Auskunft, dass sich der Protestantische Kirchenbauverein erst
zu Beginn des Jahres 1913 mit der Anschaffung eines Instruments
beschäftigt und Kostenvoranschläge eingeholt haben muss.
Georg Friedrich Steinmeyer - Chef der Kgl. Bayr. Hof=Orgel= und
Harmonium=Fabrik G. F. Steinmeyer & Co. aus Oettingen in Bayern
- sandte am 30. Januar 1913 eine Disposition & Kostenberechnung,
eine Broschüre „Für Orgelinteressenten. Kurzgefasste
Mitteilungen über modernen Orgelbau“ sowie die
nachstehend zitierten Informationen nach St. Paul: „[…]
Da die Kirche ein Volumen von nahezu 3000 cbm hält, wäre,
wie aus der dem Kostenvoranschlag beigefügten Tabelle ersichtlich,
eine Orgel mit 17 Stimmen nötig. Da aber die Orgel nicht
wie sonst üblich, im Schiff der Kirche, sondern in einer
Nische Aufstellung findet, wird die Kraft des Tones doch wesentlich
beeinflusst. Aus diesem Grund haben wir 19 Register disponiert,
in der Ueberzeugung [sic], dass die Orgel absolut nicht zu stark
wirken wird. Wenn es einerseits eine Verschwendung wäre,
über das notwendige Mass hinaus zu gehen, so wäre es
andererseits ein nie mehr gut zu machender Fehler, hinter demselben
zurück zu bleiben. Neben einer bei gefüllter Kirche
und festlichen Anlässen nötigen Tonstärke soll
aber auch eine reiche Auswahl in den Klangmischungen vorhanden
sein, denn ohne Zweifel wird die Orgel nicht nur für gottesdienstliche,
sondern ab & zu auch für Konzert-Zwecke benützt.
Wir würden daher noch eindringlichst empfehlen, wenn die
Mittel es irgend gestatten, auch das im Nachtrag aufgeführte
Zungenregister TROMPETE noch einfügen zu lassen […]“
Es
kam jedoch zu keinem Abschluss mit Steinmeyer, denn der Auftrag
für den Bau einer Orgel mit 22 Registern auf zwei Manualen
und Pedal wurde mit Vertrag vom 6. März 1913 an die Orgelbauanstalt
Joh. Strebel Nürnberg vergeben. Die Firma Strebel verpflichtete
sich, das Instrument um die Gesamtsumme von 7.700 Mark zu bauen,
bis 1. September 1913 fertig zu stellen und in den ersten zwei
Jahren unentgeltlich zu stimmen.
Die
Abnahme fand am 29. August 1913 durch den im Schuldienst stehenden
Nürnberger (?) Organisten und Chordirektor Konrad Blaurock
statt, in dessen Gutachten vom 2. September 1913 alle wesentlichen
Details des neuen Instruments beschrieben sind: „Am
Freitag, den 29. August 1913, von 3 - ½ 5h nachmittag wurde
von dem Unterzeichneten in Gegenwart der Kirchenverwaltung, der
Vorstandschaft des Kirchenbauvereins sowie geladener Gäste
das von der Firma J. Strebel dahier in der St. Paulskirche in
Nürnberg-Rangierbahnhof aufgestellte neue Orgelwerk einer
gründlichen Prüfung unterzogen und dabei folgendes festgestellt:
die Orgel besitzt die im Kostenvoranschlag vorgesehenen 20 Register;
durch Teilung des Cornettino in Flautino 2’ und Sesquialtera
2 2/3’ erhöht sich die Zahl derselben auf 22. Von den
vertragsmäßig ausgeführten Koppelungen und Nebenzügen
sind besonders lobend zu erwähnen die Superoktav-Koppel zum
II. Manual, die bei gezogener Koppel II-I auch beim Spiel auf
dem I. Manual wirksam wird, und die Suboktav-Koppel II-I, die
das II. Manual eine Oktave tiefer an das I. bindet. Das als Balanciertritt
konstruierte General-Crescendo erlaubt eine sehr leichte Ein-
und Ausschaltung sämtlicher Registerzüge vom leisesten
pp bis zum vollen ff und umgekehrt. Eine ungemein praktische und
vorteilhafte Einrichtung stellt das automatische p-Pedal zum Oberwerk
[recte: Obermanual] dar, durch welches der Übergang von I
auf II und umgekehrt ohne jede weitere Manipulation ermöglicht
ist. Da in den Jalousie-Kasten sämtliche Register des II.
Man. eingebaut sind, so läßt sich durch das Schwellwerk
eine ganz ausgezeichnete Wirkung erzielen, daß ein Crescendo
selbst bei bereits voll benütztem I. Man. noch sehr wirksam
erscheint. Die röhrenpneumatische Anlage funktioniert tadellos,
daher genügt die Spielart der Orgel allen Ansprüchen;
auch die bewegtesten Tonfiguren kommen legato und staccato präzis
und klar zum Erklingen. Der in einem kleinen Nebenraum aufgestellte
Gebläseantrieb (Luftturbine mit Gleichstrommotor) arbeitet
bei geschlossener Türe vollkommen geräuschlos und versieht
den Magazinbalg mit mehr als genügend Wind; zwei Kompensationsbälge
sorgen für raschesten Ersatz der durch vollgriffiges Akkordspiel
bei vollem Werk stark verdünnten Luft und gleichen Schwankungen
in der Windzuführung sofort unbemerkbar aus. Zu erwähnen
ist noch, daß ein Tret-Schöpfbalg in die Orgel eingebaut
ist, der als Behelf bei ev. eintretenden Störungen der elektr.
Stromleitung dient. Das zum Orgelbau verwendete Material erscheint
erstklassig, die Arbeit selbst ist musterhaft, die Einrichtung
des Spieltisches bequem und elegant. Bezüglich der Intonation
der in der Orgel vorhandenen Stimmen ist mit künstlerischem
Feingefühl verfahren. Die hervorragende Klangschönheit
… [unleserlich]… - besonders ausgezeichnet erscheinen
Gamba 8’, Dolce 8’, Bourdon 16’, Geigenprincipal
8’, Wiener Flöte 8’, Vox coelestis 8’,
als Mischregister Quintatön 8’ - und ihre charakteristische
Färbung lassen einen Reichtum an Mischungs- und Ausdrucksmöglichkeiten
zu, der frappiert; der brausende Vollklang der Orgel ist majestätisch,
aber ohne Schärfe. Die ganze Orgel stellt tatsächlich
in vollster Anerkennung ein würdiges Meisterwerk moderner
Orgelbaukunst dar, dessen Preis - 7700 M - in sehr mäßigen
Grenzen gehalten ist.“
Johannes Strebel
Firmengründer
Johannes Strebel (1832-1909) hatte das Orgelbauhandwerk bei Eberhard
Friedrich Walcker in Ludwigsburg erlernt und anschließend
in den Betrieben von Steinmeyer in Oettingen, Schiedmayer in Stuttgart
(Harmoniumbau), Ibach in Barmen sowie Cavaillé-Coll in
Paris gearbeitet. Der bedeutendste französische Orgelbauer
des 19. Jahrhunderts muss Strebel sehr geschätzt haben und
bot ihm die Vertretung seiner Firma in Spanien an. Strebel kehrte
jedoch nach Bayern zurück und wurde hier 1864 Teilhaber der
Firma Steinmeyer, an deren Aufstieg zur führenden Orgelbauwerkstätte
Bayerns er durch seine bemerkenswerte Intonationskunst sicher
regen Anteil hatte. Im Alter von 52 Jahren gründete Johannes
Strebel 1884 in Nürnberg dann eine eigene Orgelbau=Anstalt,
die zunächst vor allem im ländlichen Bereich Frankens
und der Oberpfalz tätig war und nach gutem geschäftlichem
Verlauf 1890 aus der Nürnberger Vorstadt St. Johannis in
eine größere, dampfbetriebene Fabrik in der Nähe
des Hauptbahnhofs umziehen konnte. „Als Orgelbauer mit besonderer
technischer Erfahrung und Unternehmer mit kaufmännischer
Begabung stand Strebel bald gleichrangig an der Seite jener Orgelbaumeister
des späten 19. Jahrhunderts, die sich dem technisch-wirtschaftlichen
Fortschritt öffneten und aus dem alten Kunsthandwerk einen
neuen Industriezweig entwickelten. Er verstand es, die grundlegenden
Neuerungen im Orgelbau durch Solidität und Erfindungsreichtum
so zu verbessern, dass seine Werke heute noch - trotz überholter
Technik - ihre Funktion erfüllen.“ (Fischer/ Wohnhaas)
Ursprünglich
stand Johannes Strebel der pneumatischen Traktur eher skeptisch
gegenüber, ließ sich aber weitblickend schon 1890 von
Weigle in Echterdingen die Rechte für die alleinige Nutzung
des pneumatischen Systems in Bayern übertragen und auch einen
seiner Mitarbeiter gründlich darin ausbilden. Erwähnung
verdient auch die spätere Verwendung stehender Taschenladen,
deren Erfinder Friedrich Witzig seit 1895 in Strebels Firma beschäftigt
war.
Johannes
Strebel baute bis zu seinem Tod 1909 etwa 170 meist kleinere ein-
bis zweimanualige Orgeln - Opus 1 war 1884 eine mechanische Kegelladenorgel
mit 7 Registern für die evangelische Kirche in Alfalter (Landkreis
Hersbruck). Größere Werke entstanden im Jahre 1892
für die Regensburger evangelische Dreieinigkeitskirche (II-P/32,
nicht erhalten) sowie - als einzige dreimanualige Orgel seines
Schaffens - 1905 für den Nürnberger Kulturverein (III-P/44,
nicht erhalten). In Nürnberg war er u.a. auch in den Hauptkirchen
St. Lorenz, St. Sebald sowie in der Frauenkirche tätig. Holzpfeifen,
Windladen, Spieltische und Gehäuse fertigte er selbst an,
während Metallpfeifen nach seinen genauen Mensur-Vorgaben
von Laukhuff, Bier oder Kaspar Steinmeyer sowie Zungenstimmen
von Lederer in Reichenhall und nach dessen Geschäftsaufgabe
von Giesecke in Göttingen geliefert wurden.
1908
übernahmen Wilhelm (1873-1939) und Hermann (1874-1946) den
väterlichen Betrieb, der bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs
nun auch mit größeren Instrumenten wie beispielsweise
1913 in der Bayreuther Stadtkirche (III-P/60, nicht erhalten)
überaus erfolgreich war und Steinmeyer - wie in der Nürnberger
St. Paulskirche - stark Konkurrenz machte. Nach 1918 arbeiteten
beide Strebel-Söhne vor allem bei Projekten der Firma Steinmeyer
mit, die 1921 das Betriebsvermögen der Orgelbau=Anstalt Johannes
Strebel übernahm und Wilhelm Strebel zum Teilhaber machte.
Er leitete ab diesem Zeitpunkt die Nürnberger Dependance
Steinmeyers, der bis 1939 in seinem Logo den Zusatz „Steinmeyer
& Strebel“ führte.
Die
Orgel der Nürnberger Pfarrkirche St. Paul ist ein schönes
Beispiel für das qualitätvolle Schaffen der Orgelbauer
Strebel, die von Meistern wie Marco Enrico Bossi, Karl Straube
und Max Reger hoch geschätzt wurden. Sie blieb bis heute
als zweitälteste Orgel Nürnbergs unverändert erhalten.
Günter
Lade
Par
un contrat daté du 6 mars 1913, la manufacture „Orgelbauanstalt
Joh. Strebel Nürnberg“ se vit attribuer la construction
d’un orgue doté de 22 jeux sur deux manuels et pédalier
pour l’église Saint-Paul de Nuremberg édifiée
dans la même année. La firme s’engageait à
construire cet instrument pour une somme de 7.700 Mark et de l’achever
avant le 1er septembre 1913. Le nouvel instrument fut reconnu
et apprécié, comme en témoigne cette déclaration
à la presse: „L’examen du nouvel orgue monté
par la firme J. Strebel dans la nouvelle église Saint-Paul
permet de conclure que cet orgue à deux manuels doté
de 22 jeux est un chef-d’œuvre de la facture d’orgue
moderne et ferait la fierté de maintes églises paroissiales
plus importantes.“
Le
fondateur de la firme, Johannes Strebel (1832-1909), avait appris
la facture d’orgue auprès de Eberhard Friedrich Walcker
à Ludwigsburg, et travaillé ensuite chez Steinmeyer,
Schiedmayer, Ibach et Cavaillé-Coll. Il semble que Cavaillé-Coll
ait très apprécié Strebel, au point de lui
proposer la représentation de sa firme en Espagne. Cependant
Strebel retourna en Bavière pour devenir en 1864 l’associé
de la firme Steinmeyer. En 1884 il fonda à Nuremberg sa
propre Orgelbau-Anstalt. Les succès remportés lui
permirent en 1890 de transférer sa firme de la banlieue
de Nuremberg dans une fabrique plus grande située près
du centre-ville, fabrique dotée d’une machine à
vapeur. Strebel, qui construisait d’abord des sommiers à
pistons mécaniques et était au début très
sceptique quant à la traction pneumatique, acquit cependant
dès 1890 les droits d’exclusivité pour l’utilisation
du système pneumatique en Bavière. En 1908, un an
avant la mort de Johannes Strebel, Wilhelm (1873-1939) et Hermann
(1874-1946) reprirent l’entreprise paternelle. Ils remportèrent
de beaux succès en construisant désormais aussi
des instruments plus importants, jusqu’à l’éclatement
de la Première Guerre mondiale. Finalement, en 1921, la
firme Steinmeyer acquit les biens de l’entreprise de Strebel
et fit de Wilhelm Strebel l’associé et le directeur
de sa dépendance de Nuremberg.
L’orgue de 1913
de l’église paroissiale Saint-Paul de Nuremberg est
le second orgue de cette ville, conservé dans son état
d’origine. Il illustre fort bien la qualité des instruments
construits par les Strebel, qualité hautement reconnue
par des maîtres comme Marco Enrico Bossi, Karl Straube et
Max Reger.
The
construction of the organ with 22 stops on two manuals and pedal
for the
St. Paul church, built 1913 in Nuremberg, was entrusted to the
"Organ Building Establishment Joh. Strebel Nuremberg"
in a contract from 6 March, 1913. The company committed itself
to completing the construction by the first of September, 1913,
for the total sum of 7,700 Reich marks.
The
new instrument was the recipient of accolades, as reflected in
this news release: "An examination of the new organ, which
the J. Strebel company has erected at this very location, the
St. Paul Church, has shown that the two manual organ equipped
with 22 sounding stops represents a masterwork of modern organ
building art. It would bring honor upon many a larger city church."
The founder of the
firm, Johannes Strebel (1832-1909), learned the art of organ building
from Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg and subsequently
worked with Steinmeyer, Schiedmayer and Ibach as well as Cavaillé-Coll,
who must have had great respect for Strebel; he offered him the
management of his Spanish subsidiary. Strebel, however, returned
to Bavaria and became partner in the Steinmeyer company.
In 1884 he founded
his own "Organ Building Establishment" which in 1890
was able to move to a large steam operated factory near the city
center after a successful business had been established in a Nuremberg
suburb. Being at first skeptical about pneumatic actions, Strebel
built organs with mechanical cone chests, but in an act of farsightedness
acquired the sole rights for the use of the pneumatic system in
Bavaria in 1890. In 1908 - a year before the death of Johannes
Strebel - Wilhelm (1873-1939) and Hermann (1874-1946) assumed
control of their father’s operation which until World War
I succeeded well, also by building larger instruments. In 1921
the Steinmeyer company acquired Strebel’s working assets
and installed Wilhelm Strebel as partner and manager of the Nuremberg
branch.
Fortunately the
organ at the St. Paul parish church has survived in its original
form as the second oldest organ in Nuremberg today. It is a beautiful
example of the high quality production of the Strebel Organ Building
Company, which was prized by masters such as Marco Enrico Bossi,
Karl Straube and Max Reger.