Edition Lade   -   EL CD 047


Sonnenorgel Görlitz :  barock - galant - symphonisch

 

Edition Lade - EL CD 047 - Sonnenorgel Görlitz

Reinhard Seeliger

Die Orgel

 

 

 

 

Reinhard Seeliger, Orgel

1 CD   -   DDD   -   Spielzeit: 71' 02
Booklet: deutsch / französisch / englisch   -   36 Seiten   -   11 Abbildungen
€ 18,90

 

Das vorliegende Programm bringt mit Kompositionen von Louis Vierne und Marcel Dupré zwei Meisterwerke der französisch-symphonischen Orgelkunst zu Gehör, in denen erstmals auf CD die faszinierenden dynamischen Möglichkeiten der mit Einbau ihres Schwellwerks 2006 vollendeten Görlitzer Sonnenorgel präsentiert werden. Sie umrahmen Präludium und Fuge in D-Dur von Johann Sebastian Bach als Beispiel des barocken Orgelrepertoires sowie das galant-virtuose Stück »Thema mit Variationen A-Dur« von Johann Gottlob Schneider, das einst speziell für die Görlitzer Sonnenorgel komponiert und nun nach den originalen Registrieranweisungen zum ersten Mal im authentischen Klang eingespielt wurde.

»Thema mit Variationen A-Dur« wurden lange Zeit fälschlicherweise dem Bach-Schüler Johann Schneider (1702-1788) zugeschrieben. Das galante, konzertant-virtuose Werk, das u.a. mit häufigen Passagen für Doppelpedal, mit schnellen Tongirlanden (auch im Pedal) sowie zahlreichen Manualwechseln große spieltechnische Anforderungen an seinen Interpreten stellt, stammt jedoch von JOHANN GOTTLOB SCHNEIDER (1789-1864) aus Alt-Gersdorf bei Zittau, der - vom Vater in Klavier und Orgel sowie Violine, Viola, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete und Posaune ausgebildet - 1811 zum Gesangslehrer der Ratsfreischule sowie zum Organisten der Leipziger Universitätskirche (Paulinerkirche) berufen wurde.

1812 unternahm Schneider eine Reise in seine Heimat und besuchte bei dieser Gelegenheit auch die Görlitzer Sonnenorgel, deren Organist gerade in den Ruhestand getreten war. Sein Orgelspiel erregte hier so großes Aufsehen, dass man ihn drängte, sich um die vakante Stelle zu bewerben. Nach dem Probespiel wurde er einstimmig zum Organisten ernannt, welches Amt er im Juli 1812 antrat. 1825 bewarb er sich um die Organistenstelle der Evangelischen Hofkirche (Sophienkirche), die er vor dreißig Mitbewerbern erhielt und bis zu seinem Tod innehatte.

Als Organist war Johann Gottlob Schneider einer der gefragtesten Lehrer seiner Zeit. Organisten des In- und Auslands kamen nach Dresden, um den glänzenden Improvisator zu hören, bei ihm Unterricht zu erhalten und die musikalische Ausbildung abzurunden. Auch Mendelssohn-Bartholdy zählte zu seinen Zuhörern und Bewunderern und empfahl den Orgelschülern des Leipziger Konservatoriums die Weiterbildung bei Schneider, der auch mit Robert Schumann freundschaftlich verbunden war und ihm in Fragen von Orgelspiel und Orgelkomposition beratend zur Seite stand.

Als Komponist hinterließ Schneider nur wenige Werke wie u.a. zwei Phantasien und Fugen in c-Moll (opus 1) bzw. d-Moll (opus 3), ein »Evangelisches Kirchenpräludienbuch« (opus 8) sowie »Thema mit Variationen A-Dur für Orgel mit 3 Klavieren [und Pedal]«, das nicht als Autograph, aber als Abschrift erhalten blieb. Das im Besitz der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz in Berlin befindliche Manuskript Nr. 20089/2 ist sorgfältig geschrieben und weist interessanterweise in einer anderen Handschrift als der Notentext präzise Registrieranweisungen auf. Ihr Urheber ist unbekannt, doch handelt es sich eindeutig um Registrierungen für die Görlitzer Sonnenorgel, die nur an diesem Instrument mit seinen ganz spezifischen Eigenheiten kompromisslos realisierbar sind und die Sonnenorgel mit all ihren Vorzügen und Effekten eindrucksvoll präsentieren.

 

 


P r o g r a m m

 
01-05
Louis Vierne (1870-1937)

3. Symphonie für Orgel, fis-Moll, op. 28
Allegro maestoso - Cantilène - Intermezzo - Adagio - Final

30' 15

06-24
Johann Gottlob Schneider (1789-1864)
Thema mit Variationen A-Dur    geschrieben und original registriert für die Görlitzer Sonnenorgel !

21' 00

25-26
Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Präludium und Fuge D-Dur, BWV 532

11' 12

27-28
Marcel Dupré

Präludium und Fuge g-Moll, op. 7, Nr. 3

7 '56

 

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