Das Programm der vorliegenden
CD stellt wahre Meisterwerke aus der reifen Schaffensperiode von Louis
Vierne vor. Merkmale seines Spätstils sind vor allem die delikate,
chromatische, oft äußerst gespannte, komplizierte, bis an
die Grenze der Atonalität vorstoßende Harmonik, auf dem Cavaillé-Coll´schen
Klangideal basierender Farbenreichtum, zwischen tiefer Depression und
Heiterkeit schwankende Satzcharaktere sowie die nach wie vor auf die
Tradition seiner Lehrmeister, Franck und Widor fußende formelle
Kompositionstechnik. Die 24 „Pièces de Fantaisie“
entstanden 1925-27 und bilden eine repräsentative Sammlung von
Konzertstücken mit einer großen Vielfalt an Formen, Klangmischungen
und spieltechnischen Herausforderungen. Zur Wiedergabe dieser Werke
ist eine große, romantisch konzipierte Orgel mit mindestens drei
Manualen und voll ausgebautem Pedal erforderlich, bei unserer Einspielung
erwies sich die große Cavaillé-Coll-Orgel der Basilika
Saint-Sernin in Toulouse als ideales Vierne-Instrument.