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Edition
Lade - EL CD 017
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Orgelmusik der Mozart-Zeit
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Rudolf
Scheidegger
Die
Orgel
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Rudolf Scheidegger
an der Grossmünster-Orgel Zürich
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1 CD - DDD - Spielzeit: 72'
52
Booklet: deutsch-französisch-englisch, 20 Seiten, 4 Abbildungen
€ 18,90
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Das Programm der vorliegenden CD mag
in seiner Zusammenstellung auf den ersten Blick überraschen, doch
werden hier neben Mozart auch jene Komponisten präsentiert, deren
Werke zu seinen Lebzeiten gespielt und auch von ihm selbst interpretiert
wurden. Ein wichtiger Name ist in diesem Zusammenhang der des begeisterten
Musikliebhabers Gottfried van Swieten (geboren 1733 in Leyden), der
sich als Diplomat mehrere Jahre in England, Frankreich, Belgien, Polen
und Deutschland aufhielt und vor allem in Berlin als Gesandter am Hofe
Friedrichs des Großen mit der Musik von Georg Friedrich Händel,
Johann Sebastian Bach sowie Carl Philipp Emanuel Bach bekannt war. Van
Swieten wirkte von 1777 bis zu seinem Tod im Jahre 1803 als Präfekt
der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien, wo der einflußreiche Mäzen
mit namhaften Musikern vielbeachtete Abendkonzerte sowie regelmäßig
sonntägliche Matineen veranstaltete. Zu seinen Interpreten zählte
ab 1782 auch Wolfgang Amadeus Mozart, der in einem Brief 1782 u.a. berichtete,
hier werde »nichts als Händel und Bach« gespielt.
Es schien somit legitim, die für diese Einspielung ausgewählten
Orgelwerke Mozarts mit konzertanten Kompositionen jener Meister zu kombinieren,
von deren Kunst auch sein eigenes Schaffen nachweislich beeinflußt
war.Als Wolfgang Amadeus Mozart 1789 auf der Orgel in der Leipziger
Thomaskirche spielte, glaubte der damalige Kantor Johann Friedrich Doles,
sein Lehrer Johann Sebastian Bach wäre auferstanden. Auch an vielen
anderen Orten begeisterte der Orgelspieler Mozart von frühester
Jugend an seine Zeitgenossen, umsomehr verwundert es, daß es in
seinem überreichen Gesamtschaffen mit Ausnahme der kleinen Solopassagen
in den Kirchensonaten keine einzige Originalkomposition für Orgel
gibt. Die einleitende Ouverture C-Dur mit ihrer durch den punktierten
Ouverturenrhythmus geprägten festlichen Intrada und dem fugierten
Allegro entstammt dem Fragment einer 1782 in Wien entstandenen Klaviersuite
(KV 399), während Adagio und Rondo c-Moll bzw. C-Dur (KV 617) ursprünglich
als Quartett mit einer Glasharmonika als Soloinstrument geschrieben
wurde. Zu seinen bedeutendsten Kompositionen zählen die drei in
Mozarts letztem Lebensjahr komponierten »Stücke für
ein Orgelwerk in einer Uhr«, die von ihrem Schöpfer
nur widerwillig geschrieben wurden: »Ich habe mir so fest
vorgenommen, gleich das Adagio für den Uhrmacher zu schreiben ...
that es auch - war aber, weil es mir eine sehr verhaßte Arbeit
ist, so unglücklich, es nicht zu Ende bringen zu können -
ich schreibe alle Tage daran ... und gewis[s], wenn es nicht einer so
wichtigen Ursache willen geschähe, würde ich es sicher ganz
bleiben lassen - so hoffe ich aber es so nach und nach zu erzwingen;
- ja, wenn es eine große Uhr wäre und das Ding wie eine Orgel
lautete, da würde es mich freuen; so aber besteht das Werk aus
lauter kleinen Pfeifchen, welche hoch und mir zu kindisch lauten«.
Trotz seines Widerwillens wurden die Auftragskompositionen für
den mit Wachs figuren, Musikautomaten sowie anderen Raritäten versehenen
Wiener Kunstsalon des Grafen Deym zu einzigartigen Meisterwerken. Neben
Adagio und Allegro in f-Moll (KV 594 als Trauermusik für General
Laudon) und dem unbeschwerten Andante (KV 616) wurde vor allem die majestätische
Fantasie f-Moll (KV 608) mit ihrer vollendeten Polyphonie, ihren zukunftsweisenden
harmonischen Kühnheiten sowie ihren ausdrucksstarken Variationen
zu einer der großartigsten Schöpfungen der Musikliteratur
überhaupt.
Günter Lade (Auszug
aus dem Booklet-Text) |
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P r o g r a m
m
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01
Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Sonate
D-Dur, Wq. 70.5
11' 11 |
02-03
Wilhelm Friedemann Bach (1710-1784)
Fuge f-Moll
5' 55
Fuge
B-Dur
3' 08
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04
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Adagio
& Presto, aus Concerto d-Moll, op. III/6
5' 54
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05-07
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Contrapuncts
VI, aus »Kunst der Fuge«, BWV 1080 5'
05
Contrapuncts
I, aus »Kunst der Fuge«, BWV 1080
3' 38
Contrapuncts
XI, aus »Kunst der Fuge«, BWV 1080
7' 31
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08-10
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Ouverture
C-Dur, KV 399
4' 38
Adagio und Rondo c-Moll/C-Dur, KV 617
12' 33
Fantasie
f-Moll, KV 608
11' 55 |
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