Edition Lade   -   EL CD 039       Trésor de l'Orgue français 13 


Louis Vierne (1870-1937): Transkriptionen

WORLD PREMIERE RECORDING

 

Edition Lade - EL CD 039 - Louis Vierne

Thomas Schmögner

Die Orgel

 

 

 

 

Thomas Schmögner
an der Cavaillé-Coll-Orgel (1894) der Pfarrkirche Saint-Antoine-des-Quinze-Vingts in Paris

1 CD   -   DDD   -   Spielzeit: 76' 23
Booklet: deutsch / französisch / englisch   -   32 Seiten   -   28 Abbildungen
€ 18,90

 

Viernes Lebensumstände, die ihn während der Entstehung zu seiner Orchestersymphonie begleiteten, zählen zu seinen schmerzvollsten und dunkelsten. Hatte er voller Zuneigung seine zweite Orgelsymphonie 1902 noch Charles Mutin, dem Nachfolger der Orgelbaufirma Cavaillé-Coll’s gewidmet, mußte er wenige Jahre später die geheime Liaison entdecken, die sich zwischen diesem und seiner Frau entwickelt hatte. Das katastrophale Ende seiner Ehe wurde in den Sommerferien 1907, die Vierne in Juziers in der Nähe von Mantes verbrachte, offenbar. Unter dem Eindruck dieses Schicksalsschlages schrieb er die ersten beiden Sätze seiner a-Moll-Symphonie, die zwischen Zornesausbrüchen im ersten Satz bis hin zur depressiven Resignation im Lamento alle Stimmungen seines damaligen Seelenzustandes ausdrücken. Für beide Sätze fand Vierne in den Dichtungen Verlaines Entsprechungen. Trägt das Motto des ersten Satzes noch Gefühle der Erinnerung an vergangene Zeiten in sich: »O se peut-il qu’il ait été / des jours clairs et des nuits d’ été« (Ach könnte doch Sommer sein / helle Tage und Sommernächte), stürzt Vierne im Lamento in tiefste Lebensverneinung. Es zählt zu Viernes berührendsten musikalischen Äusserungen: »Un grand sommeil noir / tombe sur ma vie / Dormez, tout espoir / Dormez, toute envie« (Ein großer schwarzer Schlaf / fällt auf mein Leben / schlaft, all’ meine Hoffnung / schlaft, all’ meine Lust). Jahre später vertonte der Komponist diesen Text in seinen Spleens et Détresses op. 38 für Gesang und Orchester.

Neben Charles Baudelaire gilt Verlaine als bedeutendster Dichter des französischen Symbolismus, die für Viernes Kompositionen als Textgrundlage dienten. Vierne gelang die Vollendung seiner Symphonie erst ein Jahr später, im Sommer 1908 wieder in Juziers. Ein wenig bukolisch, der symphonischen Dichtung des Zauberlehrlings von Paul Dukas nicht unähnlich, präsentiert sich das Scherzo. Ein kleines, poesievolles Fugato, das das Hauptthema des Finales vorentwickelt, schließt harmonisch wortwörtlich mit den Schlußtakten aus dem ersten Satz der zweiten Orgelsymphonie, nur diesmal in sanfte Voix céleste-Klänge eingebettet. Das Finale, das sich ohne Unterbrechung anschließt, wirkt in seinem Optimismus wie ein neuerliches Hinwenden zum Leben, wie ein sich selbst Mut zusprechendes Bekenntnis zur elangeladenen Leidenschaft. Solche Momente des Lichts sollten uns erst wieder im strahlenden H-Dur-Finale aus Viernes sechster Orgelsymphonie op. 59 begegnen.

Thomas Schmögner (Auszug aus dem CD-Booklet)

 


P r o g r a m m

 
01
Sergej Rachmaninoff (1873-1943)

Prélude cis-Moll op. 3/2
Transkription und Registrierung für Orgel: Louis Vierne

5' 07

2-6
César Franck (1822-1890)

5 Pièces pour Harmonium, 1864
Transkription für Orgel: Louis Vierne

Andante [1864: Offertoire]  8' 05
Andantino [1864: Petit Offertoire]  4' 48
Andantino poco mosso [1864: Premier verset en fa mineur]  0' 57
Andante [1864: Deuxième verset en fa mineur]  1' 35
Andantino quasi Allegretto [1864: Communion]  3' 01

7-10
Louis Vierne (1870-1937)

Symphonie pour orchestre en la-mineur, op. 24  51' 52
Transkription für Orgel: Thomas Schmögner

Welt-Ersteinspielung

I. Grave. Allegro molto (attaca:)  17' 00
II. Lamento. Adagio molto  15' 52
III. Scherzo. Animato ma non troppo  8' 35
IV. Finale. Allegro moderato  10' 12

 

Weitere CD's der Edition Lade mit Thomas Schmögner
Fotos zum anklicken

EL CD 009EL CD 024

 

 

 

 

 

 


zur nächsten CD